BIG BROTHER vous regarde

1984

Tolle Inszenierung…! Da waren wir gestern Abend. Eine Mischung aus Kino und Theater, mit tollen Schauspielern und beweglichen Leinwänden und Projizierungen, die häufig in-, aneinander-, um-, weg- und wiederhergeschoben wurden. Natürlich immer von düsteren Gestalten mit ABC-Masken und Suchscheinwerfern am Kopf.

Ich kannte das Stück nur vom Hörensagen, war sehr beeindruckt und hab mich auf jeden Fall ein bisschen gegruselt. Die Hörste von RTLII-Big-Brother wissen gar nicht, was für ein Werk sie da verhohnepiepeln.

2 + 2 sind… na?

Published in: on Februar 22, 2009 at 10:39 pm  Kommentar verfassen  

Ain’t no party like a Bloc Party

olympia

Nach der langen Blogpause – das Konzert! Der 10. Februar bescherte dem noch winterlich-schmuddeligen Paris eine weitere Insel-Band: Bloc Party gaben sich im Olympia die Ehre, dem ältesten und traditionsreichsten (noch existierenden) Konzerthaus der Stadt (hier nachlesen). Bloc Party habe ich Anfang 2005 das erste, letzte und totaleinzige Mal gesehen, als sie gerade ihr Debutalbum draußen hatten – deshalb war ich doch sehr gespannt, ob sie mich auch nach Veröffentlichung von Longpläier #3 noch so aus den Socken hauen.

Paula, meine finnische Freundin aus der Uni, und ich machten uns eher meso-optimistisch ohne Karten auf den Weg und befürchteten einen florierenden Monsterpreisschwarzmarkt. Dem war aber gar nicht so, alles sehr human – und schwupps standen wir auf dem roten Teppich im Eingang des Olympia.

stage

Das Konzert war wirklich ne Wucht. Diese Band hat so eine unglaubliche Energie… Der schrullige Gitarrist mit der 45°-schrägen Indie-Frise, der am Rand steht und seine genialen kleinen Frickeleien loslässt. Der wildgewordene Schlagzeuger (wie ich finde einer der besten ever) mit seinen abgefahrenen Rhythmen, der nicht genau weiß, ob er das ganze zusammenhalten will oder lieber explosive Soli spielen gehen. Und natürlich der Sänger (afro oben aufm Döns, unverkennbare Rockröhre und – !! – BLENDENDE LAUNE ;-), was man von ihm wohl nicht immer sagen kann…)!

kele

Ich musste wieder einmal feststellen, dass noch keine andere Band es so wie Bloc Party geschafft hat, meinen Kopf mit kleinen Melodiestückchen zu füttern, so dass ich plötzlich etwas vor mich hersumme und grüble „wo das jetzt nochmal herkommt“…
Mit den Ohrwürmern der letzten Zeit wurde also gründlich aufgeräumt, und sämtliches Songtext-Wissen lauthals rausgehauen.

russell

Hier die erste Singleauskopplung ‚Mercury‘ des neuen Albums,  natürlich LIVE und in sssstereo (= Qualität medium, trotzdem irgendwie gut):

…und nachher:

after

Published in: on Februar 22, 2009 at 10:18 pm  Kommentar verfassen  

Bonne Année!

Ein frohes neues Jahr euch allen! Hoffentlich seid ihr gut reingekommen und habt beim Bleigießen gut abgeschnitten.

eiffelturm

Der Winterwind wehte mir Anne und Grischa über den Rhein – drei Tage Flaneur-Dasein liegen hinter uns; ausgedehnte Spaziergänge quer durch die Stadt, unauffälliges Einfügen in eine ziemlich große italienische Studentsociety, Unter-aller-Sau-Döner in einer mesosympathischen Kaschemme am Fuß des Montmartre sowie die ausführliche Diskussion der eklatanten Unterschiede zwischen pariserischen und deutschen Wohnverhältnissen.

chor

Vor Sacré Coeur schlossen wir Freundschaft  mit einem Mitglied des Havana Club of Montmartre (!) und seiner Gitarre, die wir lautstark gesanglich unterstützten, während wir auf die Rückkehr derjenigen warteten, die sich auf die tumultartigen Szenen beim Einlass in die Basilika eingelassen hatten. Montmartre war nämlich in diesen Tagen gar nicht touristisch. Welch Glück. Und nebenbei bot sich uns ein großartiger Ausblick über die Stadt:

aussicht

Am letzten Morgen gab es Brunch in Jules Wohnung, stilecht mit Lachs, Sekt, Croissants, verschiedensten Käsesorten und einem Lustige-Geräusche-Wettbewerb. Hier Gewinner Tiago, live!

Und hier der Rest der Beweisfotos.

Published in: on Januar 2, 2009 at 7:40 pm  Kommentar verfassen  

Paris in Berlin

tours-tele

Der orange-weiße große Vogel brachte mich kurz vor Weihnachten für ein paar Tage zurück an die Spree…

Berlin war:  Weihnachtsglitzerig, kalt, gemütlich, verregnet, gefühlt menschenleer (relativ zu Paris zumindest), total vertraut und irgendwie anders. Berlin war Bier zum fairen (und daher einzig wahren) Preis, war Lebkuchen und Dominosteine, Latte Macchiato im Kauf Dich Glücklich, Rotwein in Klaras schöner Wohnung, La Vie En Rose zum Einschlafen, Frühstücken im PBerg-Bobo-Lokal ;-). Berlin war Klara, und Dawg und Johan und Jana, Emma, Adu, Sara, Matti, Maja und Bente.

adu-und-klara

dawg-und-dine

Schön war’s, ihr Lieben. Danke euch.

Published in: on Januar 2, 2009 at 6:27 pm  Kommentar verfassen  

Börsday

lisa-seifenblasen

Ein neuer Bonbon en Néon wurde der allgemeinen Partyreihe hinzugefügt – letzten Dienstag jährte sich die Existenz meiner Wenigkeit zum nunmehr 23. Male.  Klausuren waren vorbei, der Nikolaus auch, der Weihnachtsmann noch nicht (aber schon fast) da… Kombiniere kombiniere! Das war natürlich Grund genug, die Wände meines Studios gepflegt zum Beben zu bringen und uns rauhe Mengen an Getränken reinzustellen :-).

Eine kleine Schrottwichtel-Session (in Frankreich unbekannt, fand aber bei den Quotenfranzosen unter meinen Gästen durchaus Anklang…) sorgte dafür, dass auch die Weihnachtsgefühle nicht zu kurz kamen.  Die meisten Geschenke entsprachen allerdings nicht dem Schrott-Gebot (böööse), sondern kamen aus China und waren eigentlich zum Spielen für kleine Kinder gedacht… Yoyo, Arztset, Knete, Tamagotchi, aber auch so tolle Sachen wie Duschuhr, Socken oder Eiffelturmschneekugel wanderten durch die Tombola.

Vielen Dank an alle, die da waren – ihr wart klasse!

Hier könnt ihr euch nochmal bewundern.

Published in: on Dezember 15, 2008 at 1:42 pm  Kommentar verfassen  

DJ Dine

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Sweeties, ick bin unter die DJs gegangen :-). Es gibt hier so ne feine Veranstaltung, die sich RDV 10H00 nennt, und bei der jeder, der will, seine Lieblingsmucke auf dem USB-Stick mitbringen kann (zur Homepage hier lang). Feines Konzept, weil alle ihre individuelle Lieblingsbeschallung anderen Leuten offenbaren und man daher ausschließlich zu persönlichen Favourites anderer Menschen tanzt.

Es geht ja heutzutage nichts mehr ohne Contests und Castings, und deshalb gibts auch bei dieser Partyreihe  immer Gewinner. Die hießen bei der dritten Session letzten Donnerstag – Trommelwirbel!! –  Christine (bzw. „Le Bruit Légal“, mein obereinfallsreicher Deckname) :-P. Das DJ-Krönchen reiche ich hochachtungsvollst an Hot Hot Heat, Dúné, Metronomy, Goose und The Presets weiter, die mich ja nun wirklich übertatkräftig unterstützt haben… merci.

Obwohl ich ja auch dem DJ den Titel gewünscht hätte, der zur allgemeinen Entzückung Nenas 99 Luftballons hat aufsteigen lassen :-). Hehe.

Für alle Freunde des Französischen: Hier ein Artikel in einem Online-Magazin.

Die Idee ließe sich auch sicher gut nach Berlin oder in die hannoversche Glocke exportieren – was meint ihr?
Bisous à tous!

Published in: on Dezember 8, 2008 at 8:01 pm  Kommentar verfassen  

Versailles im Winter

panorama

Dezemberwetter zum Trotz sind wir gestern mit dem RER ins Pariser Umland aufgebrochen, um Schloss Versailles und die großzügigen Parkanlagen zu bewundern: Johannes und Frederik, die mit mir Erasmus machen, und Frederiks Berliner Besuch Hannes. Der Park ist groß, das Schloss auch, viel Gold und Blingbling sozusagen, laut Hannes alles genau so wie im Sanssouci zu Potsdam…

pforte

Ich fand die Perspektiven der Schlossanlange besonders toll. Wenn man oben am Schloss steht und runter auf den Grand Canal sieht, kommt es einem so vor als sei dieser abschüssig und das ganze Wasser müsste eigentlich rausfließen (s.o.). Wenn man näher kommt, bleiben die Füße aber erstaunlicherweise trocken… Auf dem Grand Canal hat Louis XIV früher Parties auf Booten gefeiert, mit ganz vielen Menschen, die Lockenperücken aufhatten und sich lieber die zigste Schicht Puder gegönnt haben als sich mal zu waschen. Barock’n’Roll, ehrlich.

Just als wir all mit unseren Überlegungen dort anlangten, ob Louis XIV sich wohl auf dem Kanal auch Wellen von seinen Bediensteten hat erzeugen zu lassen, um ne Runde surfen zu gehen, kam der Moment, als Frederik eine Flasche Champagner aus der Tasche zog… „Dekadentes Schloss, dekadentes Getränk!“ Mit einem edlen Tröpfchen in unseren von behandschuhten Händen gehaltenen Plastikbechern marschierten wir einmal auf und ab, bevor wir rein ins Warme gingen, um uns von Marie Antoinette einen pinken, wurstigen Hund als Präsent überreichen zu lassen:

hundeschnauze

Einige Tage vor Ausstellungsende  kamen wir noch in den Genuss, die Skulpturen von Jeff Koons besichtigen zu können. Über die Ausstelllung wurde im Vorfeld reichlich debattiert, da es durchaus Menschen gab, die Luftballonhunde und -herzen in den geweihten Hallen eklatanter Dekadenz zu dick aufgetragen fanden :-). Wir fanden’s supa. Der Kontrast aus alt und neu ist ganz formidabel.

Mehr schicke Fotos.

Published in: on Dezember 7, 2008 at 3:48 pm  Comments (1)  

Gefranzmarked

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Kinder, es ist Weihnachten UND Geburtstag! Franz Ferdinand! In Paris!

Mit Tickets war das so ne Sache… Die waren anscheinend noch am Tag der Konzertankündigung aus den Vorverkaufsstellen gezerrt worden und ich hatte frecherweise keins abbekommen. Aufgrund innerer Unruhe beschloss ich gestern aber doch noch,  zur Konzertlocation im Montmartre zu fahren. Habe mich mit ein paar Franzosen getroffen, die für ein Online-Musikmagazin schreiben, und die Strapazen des Marché Noir ertragen. Nachdem wir den sympathischen Marokkanern oft genug den Vogel gezeigt hatten, als sie „cent vingt euros“ (zu deutsch 120,-) für ein Billet haben wollten, fielen die Preise dramatisch und nach einem tiefen Blick ins Portemonnaie waren wir dabei.

Vorbands waren Get Well Soon (aus Deutschland, eher ruhig) und Yo Majesty (aus den Staaten, eher Schrei-Rap). Hmm naja, wenn ich ehrlich bin hat mich mein Bier mehr vorgeheizt als diese beiden Combos. Aber gut…

Die Location war total urig: ein altes Theater namens „La Cigale“ im Montmartre. Goldene Decke, mit Holzschnitzereien verzierte Balkons ringsrum, roter Samtvorhang vor der Bühne – alles was das Herz begehrt.

Großartig der Moment, in dem der letzte Song vor dem Auftritt aus den Lautsprechern schallte: „Je voudrais un croissant… Voilà mon Passeport! Baguette! Ananas! Soupe du jour! …“ Wer darüber jetzt lacht, kann sich auch vorstellen wie sehr mein persönliches FF-Fanbarometer mal wieder auf Vollausschlag ging ;-). Alle anderen: macht nix! Für Aufklärung wird gesorgt: Teil 1/ Teil 2 / Teil 3

Das Konzert, ja, was soll ich sagen… War gut, ne?! Perfekt sozusagen. Supi Mucke, volle Live-Energie-Ladung, die neuen Songs gefallen, cooles Publikum – ständig Stagediver auf der Bühne, die von Securityleuten und der Band persönlich wieder in die Moshpit geschubst wurden, und ein Gitarrist in einem unfassbar hässlichen k***braunen Outfit. Great! Das war bisher die kleinste Location in der ich die Jungs erlebt habe, und der direkte Kontakt zum Publikum steht ihnen ganz ausgezeichnet; besser als ein breiter Graben wie auf Festivals. Haaaaaaaach! Nochmaaaaaaal!!

Fotos habe ich auch gemacht; was nicht allzu verwackelt ist, könnt ihr HIER ansehen.

Published in: on November 14, 2008 at 8:57 pm  Kommentar verfassen  

Musée Picasso

picasso-museum

Vor kurzem hat das Picasso-Museum wieder aufgemacht, nachdem dort über mehrere Wochen hinweg eine temporäre Ausstellung (von einem Künstler namens Daniel Buren) installiert wurde: Bunte Fenster und riesige Spiegel quer durch die zahlreichen Ausstellungsräume. Das gab einen super Effekt und war so gut gemacht, dass man häufig gar nicht wusste, wo die Wand aufhört und der Spiegel anfängt, oder umgekehrt?

jan-und-kai

Diese beiden sympathischen jungen Herren (Jan, l., aus dem schönen Belgien, und Kai, r., WiIng-Leidensgenosse von der TU Berlin) und ich haben uns das gegeben und sind durch das unglaublich pittoreske und unglaublich verwinkelt-verwirrende Haus geturnt. Dabei fand ich mal wieder beeindruckend, was für unterschiedliche Stilrichtungen der Kerl (Pablo P.) im Laufe seiner Karriere draufgehabt hat. Mannomann. Der hat sich seinen Fame schon erarbeitet.

Published in: on November 14, 2008 at 6:00 pm  Kommentar verfassen  

Maison Européenne de la Photographie

Gestern Abend hatten wir mal wieder das Bedürfnis, unsere Allgemeinbildung zu heben und Kultur zu erleben. Deshalb machten sich Kai und Nora (die beide Erasmus an der Université Paris Dauphine machen) und ich uns auf zur Maison Européenne de la Photographie, die am Rand des Marais-Viertels gelegen ist. Wie sich herausstellte, waren leider gerade alle Ausstellungen zu Ende gegangen, bis auf eine, die ungefähr einen 15m²-Raum in Form von vielleicht zehn Fotos bekleidete.

Na tolle Wurst, dachten wir, und gingen einen Rotwein schlürfen. Dann entschieden wir uns aber doch, noch einmal zurückzugehen, da uns die freundliche Dame am Eingang des Museums gesagt hatte, dass um 20.30 noch etws stattfinden würde. Was genau, haben wir sprachlich nicht verstanden, aber ließen uns mal überraschen.

Als wir ankamen, war ein Raum im ersten Stock des Museums proppenvoll mit auf wichtig gestylten Leuten, die Champagner tranken und die Fotos an den Wänden begutachteten. Wie uns schnell klar wurde, handelte es sich um eine Versteigerung/Auktion, und wir liefen neugierig mit den ganzen Leuten ins Auditorium des Gebäudes.

Zwischen den Gästen entdeckte Kai Rolf Schneider, den Topmodel-Juror. Er war mit seinem Freund da, bei dem ich mir von seinem Kingsize-Rahmenbrillen-Outfit her nicht ganz sicher war ob ich ihn nach Brooklyn oder nach Berlin Mitte einordnen sollte, oder mich fragen sollte ob er nur so tut, auf jeden Fall aber ein Traaaaaumtyp, und der männlichere Part der beiden… Hier ein Foto vom Rolf, das so klammheimlich aufgenommen wurde, dass man ihn kaum erkennt:

Die Versteigerung war wirklich ein Erlebnis; zu sehen wie Leute tausende von Euros für Fotos ausgeben. Aber wahrscheinlich viele auch im Auftrag für Museen. Das teuerste war von Helmut Newton, für 40.000€. Es zeigte eine Frau mit typischem 60er Jahre-Bob, den sie sich wohl gerade hat schneiden lassen, da die ganzen dunklen Haare auf ihrem doch recht üppigen Busen liegen.

Mein Lieblingsfoto war das hier:

Es sind einfach ALLE drauf!!! Das Bild war gar nicht sooo teuer (2000 oder so), als Nicht-Mehr-Studentin hätte es mich ganz sicher gekribbelt den Arm zu heben. Den habe ich so schön unten gelassen :-)!

Published in: on Oktober 30, 2008 at 10:08 am  Kommentar verfassen